Weißt du noch als 1972 die ersten Tele-Spiele auf den Markt kamen? Weißt du noch als 1983 der Ära der Spielekonsolen das Ende prognostiziert wurde? Weißt du noch damals als wir ganz begeistert von Bewegungssensoren des Nintendo Wii waren? Wir könnten hier endlose ‚Weißt du noch…?‘ Fragen aufführen. Immerhin gibt es Spielekonsolen bereits seit rund 50 Jahren und seither hat sich vieles getan. Einiges ist sicher bereits wieder in Vergessenheit geraten. Vielleicht warst du aber einfach auch noch nicht geboren. Was gibt es schöneres, als ein wenig in der Vergangenheit zu schwelgen und uns einfach einmal daran zu erinnern was für einen weiten Weg die Playstation 5 und andere neue Konsolen hinter sich haben.
Magnavox Odyssey: Der Anfang aller Videokonsolen
Tatsächlich reicht die Geschichte der Videokonsolen weiter zurück als manch einer denkt. Den Startschuss gab es bereits 1968 mit der Brown Box, welche später durch Magnavox lizenziert wurde. Tatsächlich war sich das Unternehmen lange nicht sicher, ob es das Risiko wagen soll und eine Spielekonsole für den Fernseher auf den Markt zu bringen. Die Idee schien damals doch etwas abwegig. Letztendlich entschieden sie sich jedoch 1972 für die Markteinführung.
Wirklich gut verkaufen ließ sich die Konsole jedoch nicht. Das lag vermutlich auch an der schlechten Marketingstrategie von Magnavox. Tatsächlich glaubten viele die Konsole ‚Odyssey‘ sei nur mit den Magnavox Fernseher spielbar. Die damalige Konsole unterscheidet sich sehr von den heutigen. Mit der Konsole wurden damals diverse Plastikfolien in den unterschiedlichsten Farben mitgeliefert. Jede war für eines der 16 Spiele geeignet. Die Folien mussten an dem Fernseher befestigt werden, um eine farbige Grafik darzustellen. Ebenso mussten die Punkte manuell festgehalten werden, denn die Konsole konnte diese damals noch nicht speichern.
Der erste große Erfolg: Atari VCS 2600
Während Magnavox zwar die erste Spielekonsole auf den Markt brachte, hatte sich diese nie wirklich durchgesetzt. Atari erzielte dagegen mit der VCS 2600 ab dem Jahr 1977 wahre Erfolge. Das besondere war vor allem, dass es hier nicht nur 16, sondern ganze 500 Spieletitel gab. Kein Wunder, dass diese Konsole weltweit am Ende 30 Millionen Abnehmer fand.
Besonders gelobt wird bis heute noch der Atari-Joystick. Nicht selten gilt er als bester Joy-Stick den Spielekonsolen jemals gesehen haben. Der Joy-Stick benötigte nur einen Knopf und den Steuerknüppel und überzeugte daher durch hochwertigen Minimalismus. Konkurrenten auf dem Markt und fast alle Nachfolger hatten alle Komplexere Joysticks. Atari galt als Marktführer unter den Spielekonsolen, wurde letztendlich jedoch von Nintendo vom Markt vertrieben und stellte seine Produktion 1992 komplett ein.
Mattel Intellivision: Optisch hochwertige Spiele
NHL und NBL Fans aufgepasst. Mit der Konsole Mattel Intellivision startete auch die Begeisterung für Sportspiele. Immerhin hatte diese Konsole einige technische Neuheiten zu bieten und machte dieses Spiel damit besonders attraktiv. Der Hauptprozessor mit 16-Bit sorgte damals für besonderes Aufsehen, immerhin war er besonders leistungsfähig. Mattel setzte sich mit seiner Spielekonsole aber vor allem mit der optischen Darstellung von den Vorgängern ab. Diese war nun wesentlich realistischer und machte Atari damit große Konkurrenz.
Nintendo Game & Watch: tragbare Videokonsolen
1980 macht Nintendo seinen Eintritt in die Welt der Videokonsolen. Damals war wohl noch wenigen bewusst, wie sehr dieser Hersteller diese revolutionieren wird. Jedoch brachte Nintendo schon mit seiner ersten Konsole eine absolute Neuheit auf den Markt. Immerhin war Game & Watch die erst erfolgreiche tragbare Konsole auf dem Markt. Der große Erfolg stachelte auch andere Hersteller an mit diesem Trend mitzuhalten.
Die Game & Watch Konsolen waren damals in etwa so groß wie ein Taschenrechner. Auf dem Display war unter anderem auch eine Uhr abgebildet und erlaubte eine Wecker-Funktion. Daher rührte auch der Name der Konsole. Ansonsten waren auf dem Display diverse Anzeigen vorgedruckt. Daher war auf jeder Konsole nur ein Spiel abgespeichert. Mehr war damals nicht machbar. Es gab jedoch insgesamt 59 Spiele. So wurden damals auch zum ersten Mal Spiele wie Donkey Kong und Mario Bros. auf den Markt gebracht.
Nintendo NES: die Rettung für die Spielekonsolen
Im Jahr 1983 gab es eine wahre Lücke im Markt der Spielekonsolen. Es gab Gerüchte, dass sich diese einfach nicht halten können und sich der Heimcomputer von nun an durchsetzen wird. Als 1985 jedoch das Nintendo Entertainment System (NES) auf den Markt kam, legten sich diese Gerüchte wieder. Diese Konsole verfügte über insgesamt 1.400 Spiele und fand weltweit über 60 Millionen Abnehmer. Nintendo überzeugte auch hier mit seinen Klassikern Super Mario, Donkey Kong & Co. und die NES galt lange als die erfolgreichste Spielekonsole.
Sega Master System
Heutzutage kennen wir Sega hauptsächlich durch diverse Spiele für die Playstation und X-Box. Doch das war nicht immer so. Bereits 1983 brachte Sega auf dem heimischen Markt in Japan seine erste Spielekonsole auf den Markt, die Sega SG-100. Im Jahr 1987 folgre dann das Master System, welches weltweit gegen Nintendo die Konkurrenz antrat. Insgesamt gab es für die Sega Konsole 300 Spiele. Schon damals gab es den bis heute so beliebten Sonic the Hedgehog.
Nintendo Gameboy: der Durchbruch der mobilen Konsolen
1989 erschien erstmals der Nintendo Gameboy und wurde in den folgenden Jahren über 120 Millionen Mal verkauft. Bis heute noch ist der Gameboy die erfolgreichste portable Konsole. Gerade in den 90er Jahren gab es niemanden, der ihn nicht hatte. Da der Gameboy Standardgemäß mit Tetris ausgeliefert wurde, wurde es wirklich überall gespielt. Die Handhabung der Konsole war einfach und das Gehäuse robust. Mehr brauchte es für den Gameboy nicht um so erfolgreich zu werden.
Konkurrenten zum Gameboy war zum Beispiel der Ataris Lynx. Dieser verfügte über einen Farbdisplay und setzte sich damit von dem schwarz-weiß Gameboy ab. Da die Konsole jedoch ganze 200 Dollar und damit das doppelte des Gameboys kostete, setzte sie sich nicht durch. Ein weiterer Nachteil der Konsole war der hohe Batterieverbrauch. In nur vier Stunden wurden hier ganze sechs Batterien verbraucht. Ein weiterer Konkurrent war der Sega Game Gear, der nur ein Jahr nach dem Gameboy auf den Markt kam. Die Konsole hatte nicht nur einen Farbdisplay, sondern erlaubte es auch die Spiele der großen Sega Konsole auf dem portablen Gerät zu spielen. Dennoch wurde der Game Gear nur rund drei Millionen Mal verkauft.
Nintendo SuperNES: die Ära Nintendo
Mit Sicherheit hat jeder Leser bereits gemerkt, dass hier nur noch Nintendo Konsolen aufeinander folgen. Das liegt vor allem an dem großen Marktanteil den Nintendo damals hatte. Der japanische Hersteller hat lange den Markt der Videokonsolen dominiert. Der Nintendo SuperNES kam 1990 auf dem Markt. Eine Zeit in der andere Konsolen bereits auf 3D und CDs setzten. Nintendo machte diesen Trend jedoch noch nicht mit und blieb bei dem Konzept des Vorgängers. Die meisten Spiele liefen hier noch immer in 2D, während manche anderen eine Pseudo 3D Optik bekamen.
Tatsächlich verkaufte Nintendo etwa 50 Millionen Geräte dieser Konsole. Vielfach wird jedoch spekuliert, dass dies hauptsächlich auf dem Image des Vorgängermodells und dem des Gameboys beruht. Außerdem gab es hier auch rund 2.000 Spiele, die durchaus ein Kaufargument waren.
Sony Playstation 1: Sony betritt den Markt
1994 tritt Sony das erste Mal mit seiner Playstation auf den Markt der Spielekonsolen und schafft eine echte Konkurrenz für Nintendo. Auch die Playstation setzt auf die neuartige CD. Die Speicherkapazität ist hier 1200-mal größer als bei herkömmlichen Tapes. Das ermöglicht den Konsolen vollkommen neuartige Technologien und Grafiken. Nintendo fiel hier schnell zurück und Playstation eroberte ganz schnell den Markt den Spielekonsolen. Die Vielfalt der Spiele war schon damals grenzenlos. Final Fantasy, Gran Turismo, Crash Team Racing und vieles mehr war auf dem Markt erhältlich.
Nintendo N64: veraltete Technik auf neuer Konsole
Während andere Hersteller bereits seit einigen Jahren auf die CD setzten und damit nicht nur bessere Bildqualität und neuartige Techniken liefern konnten, setzte Nintendo auch mit seiner neuen Spielekonsole 1996 auf den veralteten Datenträger. Die Argumente waren damals die Spiele gegen Raubkopierer zu schützen und die Ladezeiten der CD zu vermeiden. Da die Datenträger jedoch viel teurer waren als CDs und nur einen Bruchteil deren Speicher erlauben, sind die Preise sehr hoch und die Qualität zu gering.
Die Konsole verkauft sich rund 35 Millionen Mal, kann jedoch die Verkaufszahlen der Playstation nicht aufholen. Nintendo hält sich dennoch auf dem Markt, das liegt jedoch an dem Revival des Gameboys, welches durch das Pokémon Spiel eine neue Welle der Begeisterung ausgelöst hat.
Sega Dreamcast: mehr Grafik
Sega veröffentlichte 1998 seine Spielekonsole Dreamcast und versucht damit Nintendo und Sony Konkurrenz zu machen. Diese Konsole brachte tatsächlich so einige Neuerungen auf den Markt. Sega verwendet bei dieser Konsole keine CD mehr, sondern eine GD-Scheibe, welche über noch mehr Speicherplatz verfügt und somit mehr Qualität bieten kann. Außerdem hatte diese Spielekonsole als erste ein Onlineforum für Spiele für seine Konsole, die sogenannte ‚Dreamarena‘. Mit ‚Phantasy Star Online‘ bringt Sega außerdem das international erste Netzwerkrollenspiel auf den Markt. Die Grafik einiger Spiele lässt die Anwender außerdem ins Staunen kommen. Erstmals gibt es hier wirklich hochauflösende Grafiken, die sogar vor Wind in den Haaren keinen Stopp machen. Dennoch verkauft sich diese Konsole nur rund zehn Millionen Mal, was letztendlich im Jahr 2000 zum Ausstieg Segas aus dem Markt der Spielekonsolen führt.
Auf Sega ist außerdem die Technik der VGA-Boxen zurückzuführen. Diese erlaubt selbst auf Fernsehern mit einer 640×480 das Zocken auf Spielekonsolen. Von dieser Technik, die unter anderem das Ruckeln verhindert, profitiert nicht nur Sega, sondern auch andere Spielekonsolen auf dem Markt.
Playstation 2: DVD-Player und Spielekonsole
Mittlerweile bringt fast jede Spielekonsole große Neuerungen auf den Markt. So auch die Playstation 2 von Sony. Mit ihr können nicht nur Spiele gespielt, sondern auch DVDs abgespielt werden. Damit begründet Sony auch den stolzen Preis von damals 450 Euro. Da die neue Playstation jedoch auch die Spiele des Vorgängers abspielen konnten, hielt der Preis nur wenige Fans davon ab, die neue Konsole zu erwerben. Somit erzielte Sony bereits im ersten Jahr Verkaufszahlen von über 20 Millionen Exemplaren und stellte somit einen neuen Rekord auf.
Die Playstation überzeugt durch ihren 128-Bit-RISC-Hauptprozessor und dem Grafik Synthesizer. Beide erlaubten der Playstation 2 eine fließende 3-D-Optik. Mit den neuen Technologien und den hohen Verkaufszahlen lockte die Playstation viele Spielehersteller an. THQ, Ubisoft und EA entscheiden sich alle Spiele für diese Konsole auf den Markt zu bringen. Schon seit Beginn an waren die Entscheidungen der Spielehersteller oft ausschlaggebend über den Erfolg einer Spielekonsole.
Nintendo Gamecube: Neuauflage von Nintendo
Mit dem Nintendo Gamecube steigt auch Nintendo 2001 auf die mittlerweile dominierende CD um. Nintendo konkurrierte hier vor allem durch den günstigen Preis, welche der Hersteller nur durch das Einsparen diverser Technologien erzielte. Daher verzichtet der Hersteller bei der ersten Variante auf diverse Schnittstellen und ermöglicht auch kein Abspielen von DVDs oder Musik CDs.
Als Nintendo jedoch bemerkt, dass sich die Playstation mit den diversen Schnittstellen und dem DVD-Laufwerk gut verkauft, wird auch der Gamecube nachgerüstet und für etwas mehr Geld auf den Markt gebracht. Die Hard- und Software des Gamecubes konnte sich jedoch von Beginn an sehen lassen. IBM, ATI und Matsushita haben hier bei der Entwicklung mitgeholfen und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Vor allem der Prozessor ‚Flipper‘ war damals ein absolutes Highlight, mit dem selbst die Playstation 2 nicht mithalten konnte. Für den Gamecube gibt es Spiele von Sega, oder auch von den bekannten Helden Tony Hawks und Rayman.
Microsoft Xbox: Einstieg 2001
Auch Micrsoft fand mit der Xbox 2001 seinen Einstieg in die Welt der Spielekonsolen. Die Konsole verfügt über einen Pentium-3-Chip, welcher damals der neuesten Geforce-Generation der Grafikkarten entsprach. Außerdem hatte die erste Xbox eine 10 GB Festplatte und einen 64-Megabyte Arbeitsspeicher, diese Eigenschaften waren damals verblüffend ähnlich zu einem PC. Damit setzte sich die Xbox von anderen Anbietern auf dem Markt ab. Die Leistung der Playstation oder des Gamecubes konnten hier nicht mithalten. Neben der Leistung war auch die Anzahl der verfügbaren Spiele ein Kaufargument für die Xbox. Gerade Spiele wie ‚Dead or Alive 3‘ oder der Ego-Shooter Halo zählen zu den absoluten Favoriten für die Xbox.
Nintendo Wii: Bewegungssensoren
Während Nintendo auf dem Markt zwar zurückfällt, gibt der Hersteller noch lange nicht auf. Daher ist unsere letzte Retro Spielekonsole auch wieder eine Nintendo Videokonsole, die Nintendo Wii. Sie kam erstmals 2006 auf den Markt und revolutionierte durch die Bewegungssensoren und die Vibration. Während die Grafik zwar nicht mit denen der Konkurrenten mithalten konnte, sorgte diese Spielekonsole für einen ganz anderen Spaßfaktor.
Egal ob Tennis, Bowling, Mario Kart oder andere Spiele, die Nintendo Wii brachte Leben in die Welt der Videospiele. Nun konnten die Spielfiguren durch die Bewegung des Controllers gesteuert werden. Eine wahre Sensation, die auch andere Produzenten dazu brachte ähnliche Konsolen auf den Markt zu bringen.
Retro Spielekonsolen: vieles ist passiert
Mit der Nintendo Wii möchten wir unsere Reise durch die Geschichte der Videokonsolen nun auch beenden. Nun ist jedem wahren Videokonsole-Fan mit Sicherheit bewusst geworden, was für eine Reise die neuen Konsolen hinter sich haben. Farbe, Musik und Vibration – wir empfinden es mittlerweile als ganz normal. Doch das war nun wirklich nicht immer so. Die Zukunft wird zeigen, welche neuen Technologien sich die Hersteller der Spielekonsolen in der Zukunft einfallen lassen werden. Es bleibt spannend.